Parken: Wer in Enschede in der Stadt wohnt, wo man für seinen Parkplatz bezahlt, kann bei der Stadt (Gemeente) eine Jahreskarte (Parkeervergunnning) kaufen, plus eventuell eine zweite Karte für Besucher. Das geht auch mit einem deutschen Kennzeichen. Beim Stadskantoor an der Hengelosestraat erkundigen nach Preisen.

Deutsches Kennzeichen: Wer komplett ins Ausland umzieht, muss natürlich auch sein Auto im neuen Land anmelden. Ich bin oft genug vom Zoll angesprochen worden, aber solange ich einen deutschen Personalausweis hatte mit einer deutschen Adresse war das nie ein Problem. Ich konnte den Beamten immer klar machen, dass ich in Deutschland wohne und in der Woche zum Studieren in Enschede bin. Argumentieren mit einer Zweitadresse in den Niederlanden kann man nicht, denn es gibt hier nur einen Wohnsitz.

Niederländisches Kennzeichen: Wer weiß, dass er länger in den Niederlanden bleiben will, kann (und irgendwann muss) sein Auto gratis einführen. Normalerweise kostet das Einführen eines Autos BPM-Steuer (Belasting Personenautos en Moterrijwielen), was bei einem acht Jahre alten Golf IV noch 700 Euro sind, einem acht Jahre alten Corsa ungefähr 600 Euro. Wenn man sich in Deutschland bei der Stadt abmeldet um sich in NL anzumelden, kann man sein Auto beim Umzug gratis mitnehmen. Das Auto muss dann aber minimal ein halbes Jahr auf seinen Namen angemeldet sein. Auf der Seite vom Zoll (www.douane.nl) stehen bei Downloads die entsprechenden Formlare zur Befreiung von BPM. Wieviel BPM man noch bezahlen muss, wenn man das Auto einführt (ohne Umzug), steht auf www.bpmberekenen.com. Danach muss man zum TÜV (APK), am besten in Almelo, da der Zoll, wo man auch hin muss, im selben Gebäude untergebracht ist. Den TÜV macht der RDW (www.rdw.nl), wo man über die Website einen Termin machen kann, aber vormittags auch ohne Termin vorbeikommen kann. Für den TÜV-Tag braucht man ein Kennzeichen für einen Tag (eendagskenteken), das man kostenlos beim RDW bestellen kann. Eine knappe Woche nach dem TÜV-Termin bekommt man dann seine Papiere zugeschickt und muss Nummernschilder (kentekenplaten) machen lassen. Wo das geht steht zum Beispiel auf http://www.hektra.nl/info/kentekenverkoop.htm. Übrigens: Viele Leute denke, dass das Einführen eines Autos teuer ist. Aber ganz im Gegensatz. Man kan damit oft viel sparen, denn die Autopreise liegen in den Niederlanden oft viel höher, da es die Luxussteuer BPM gibt. Es gibt daher Leute in der Grenzgregion, die nichts anderes machen, als den ganzen Tag deutsche Autos einzuführen und weiter zu verkaufen. Scheint man gut Gewinn machen zu können.

P.s.: Die offiziellen Regeln, wann man sein Kennzeichen ändern muss stehen auf www.douane.nl (Zoll). Dieser Text ist lediglich als Erfahrungsbericht zu werten.

Steuern und Versicherungen in den Niederlanden: Meine Erfahrung ist, dass die Kosten für die Versicherung (autoverzekering) etwas gleich sind oder sogar etwas günstiger als in Deutschland. Haftpflicht heißt WA (wettelijke aansprakelijkheid), Teilkasko heißt WA plus, und Vollkasko heißt hier zumeist All-Risk. Dass die Kosten vergleichbar sind, das  gilt nicht für die Steuern (wegenbelasting). Die ist bei kleinen Autos etwas höher, bei großen Autos extrem höher. Die Autosteuern werden bezahlt nach Gewichtsklassen. Dies ist mit ein Grund warum die Niederländer keine großen Autos fahren (neben kulturellen Gründen). Einige Autos als Beispiel für die Region um Enschede: Ein Corsa kostet 252 Euro pro Jahr, ein mit Golf kostet 432 Euro pro Jahr, ein VW-Bus 1600 Euro im Jahr, ein VW Phaeton 2600 Euro im Jahr. Berechnen kann man die Autosteuern hier: http://www.autobelastingen.nl/berekenmrb.php. Autoversicherungen findet man auf der Vergleichsseite www.independer.nl.